Berichte 07.04.2006
Betroffene Bewohner aus Groß Niendorf berichten

Gute Nacht Groß Niendorf
Familie Kitzl, Groß Niendorf

Wir sind hier hergezogen, weil das Land wunderschön ist. Wegziehen kann ich jetzt nicht mehr, weil mein Haus nichts mehr wert ist: in unmittelbarer Nähe sollen riesige Windkraftanlagen gebaut werden.

Es ist absolut nicht mehr zu verstehen! Nicht nur, daß inzwischen bekannt ist, daß diese Windräder Industrieanlagen sind, die durch unhörbare Schallwellen Kopfschmerzen, Depressionen, Blutdruckveränderungen, Angst, epileptische Anfälle, Schlafstörungen, also kurz gesagt, schlimme Krankheiten hervor rufen können.

Ganz zu schweigen von dem Dauerlärm, dem man auch im Haus nicht entgehen kann, von den blinkenden Lichtern, die bei großen Windrädern Tag und Nacht Blitzfeuer aussenden. Die Touristen werden nicht mehr herkommen.

Wozu soll irgendein Mensch noch hier her kommen, um seinen Urlaub zwischen Industrieanlagen zu verbringen? Und Tourismus ist das einzige, wovon dieses Land noch leben kann.

Ausflüge kannst du vergessen!
Erholung kannst du vergessen!
Naturerlebnisse kannst du vergessen!
Tiererlebnisse kannst du vergessen!

Wer verantwortet so etwas? Wieso gibt es keine politischen Regularien, um so etwas Unsägliches zu verhindern?

Zumal wir inzwischen wissen: Kein Strom ist so teuer wie der aus Windkraft. Nur die Betreiber verdienen. Der Rest, Mensch, Tier, Natur leidet.

Und das alles von unseren Steuergeldern!

Harmonisches Leben auf dem Land
Sylvia Nehls, Groß Niendorf

Im Jahre 1997 bin ich aus der Stadt mit meiner Familie aufs Land gezogen, weil ich dem Lärm des Großstadtjungels entfliehen wollte. Ich empfand es als richtig, meinem Kind ein gesundes Aufwachsen in der Natur zu bieten.

Doch nun ist es leider so, daß dieses ländliches Leben durch WKA's in der Gemeinde Groß Niendorf zerstört werden soll!! - Das darf nicht passieren.

Diese WKA's sollen riesig sein (150m) und sie mindern den Wert meines Grundstücks, so daß ich dieses nicht einmal mehr verkaufen kann, um hier wegzukommen.

Sie beeinflussen unser Wohlbefinden, unsere Gesundheit!

Außerdem wird die Natur z.B. Kraniche kaputt gemacht. Diese Kraniche waren auch ein Grund, in diese Landschaft zu ziehen. Nicht nur die Kraniche sondern auch die Menschen gehen kaputt, durch Krankheiten, die die WKA's (Industrieanlagen) verursachen wie z.B. Tinitus, Angst, Depressionen, Ermüdung, Schlaflosigkeit usw.

Das sind nur einige Beispiele an Erkrankungen, die sie verursachen. Weiterhin beeinträchtigen sie uns durch Schattenwurf sowie die Laufgeräusche - das
ist nervraubend und störend. Ich sehe für uns keinen Nutzen in diesen WKA's, nur Negatives.

Das scheint aber niemanden zu interessieren.
Den einzigen Nutzen haben die Betreiber und die scheinen über Leichen zu gehen.

Es ist unglaublich, daß der Bau der Windräder weitergeht.

Ich wohne in Kadow und die Anlagen in Hohen Pritz sind bei entsprechendem Wind so laut, als würde es in der Nähe einen Flughafen geben ( in ca. 6 km Entfernung).
In Groß Niendorf sollen noch höhere Anlagen gebaut werden, 150m!

Fast doppelt so hoch wie die schon stehenden! Mit Dauerbeleuchtung auch am Tag! Die Auswirkungen auf die Natur sind katastrophal, das wissen wir inszwischen alle.

Wer verdient an diesen Anlagen ? Investoren, Betreiber, Grundstücksbesitzer !! Der Rest der Bevölkerung zahlt den teuren Ökostrom.

Kein Strom ist so teuer wie der aus der Windkraft. Die Windräder sind für die Betreiber nur rentabel, weil alle Bürger sie hoch subventionieren müssen. Das heißt ich bezahle nicht nur mit meiner Gesundheit sondern auch mit meinem Geld.

Für die Betreiber sind sie wie Gelddruckmaschinen, für die Steuerzahler und Stromkunden Geldverschlingungsmaschinen. Nichts gegen Stromerzeugung aus Windkraft, aber nicht auf unsere Kosten.

Der Landkreis Parchim ist übersät von Windkraftanlagen, das muß endlich ein Ende haben
.

Ist das wirklich noch Demokratie?
Anne Vedova - Lobischer, Groß Niendorf

4 Gemeindevertreter stimmen gegen 125 Unterschriften von 201 stimm- berechtigten Bürgern in Groß Niendorf für 150m hohe Windenergieanlagen.

Die Gemeinde Groß Niendorf war zu jedem Zeitpunkt zu wenig in den Entscheidungsprozess miteinbezogen. Als die Bürgerinitiative "Für Groß Niendorf" zu informieren begann, gaben 125 Mitbürger ihre Unterschrift gegen 150m hohe geplante Windenergieanlagen.

Diese wurden in keiner Weise berücksichtigt! Zu viel Druck von allen Seiten hatte sich mittlerweile aufgebaut:

Druck vom Amt Parchimer Umland; vom Planungsbüro; vom Investor; von der Agrargenossenschaft.

Es gab für die 4 kein Zurück mehr! Die Bürgermeisterin und ein Gemeindevertreter waren mittlerweile "ausgestiegen". Von den restlichen 5 rannten 4 mit gesenktem Kopf in die Entscheidungsabstimmung: AUGEN ZU UND DURCH!

Da kann ich wirklich nur noch fordern: VOLKSBEGEHREN VOLKSABSTIMMUNG

Leider gelten beide nicht für diese Form der öffentlichen Abstimmungen!

Doch die Forderung bleibt: Beteiligt das Volk an der Demokratie!

Die heutige Form der Demokratie hat sich überholt! Das hat die erschreckend geringe Wahlbeteiligung bei den Landtagswahlen am letzten Sonntag beweiskräftig vorgeführt!